Der Naturpark los Alcornocales befindet sich in Andalusien, im Süden von Spanien.
Der Nationalpark los Alcornocales nimmt mit seinen Mischwäldern eine riesige Fläche ein. Dieser ursprüngliche Mittelmeerwald besteht vorwiegend aus Korkeichen und Weidelandschaft, die sogenannten "dehesas". Das Gebiet erstreckt sich über die beiden Provinzen Malaga und Cadiz, wobei ein Grossteil der 17 Ortschaften, die zum Einzugsgebiet des Naturparks zählen, zu Cadiz gehört.
Dieser Teil von Andalusien ist seit prähistorischen Zeiten vom Menschen bewohnt. Bei Ausgrabungen wurden sogar Überreste aus der Zeit der Neandertaler und der Bronzezeit gefunden. Die Malereien in zahlreichen Grotten und Höhlen der Gegend stammen aus der Alt- und Jungsteinzeit.
Im Verlauf der Zeit wurde die Gegend von unterschiedlichen Kulturen und Bevölkerungsgruppen invadiert, die alle ihre Spuren hinterliessen: Phönizier, Iberer, Römisches Reich und schliesslich die Araber, die über 1000 Jahre blieben, nachdem sie die Meerenge von Gibraltar überquert hatten. Während der Herrschaft des Königreichs Granada waren viele Orte, die heute zum Naturpark gehören, bedeutende wirtschaftliche und kulturelle Zentren. In den engen und verwinkelten Gassen und der Bauweise der berühmten weißen Dörfer (Pueblos Blancos) von Cadiz erkennt man heute noch das muslimische Erbe.
Los Alcornocales ist landwirtschaftlich von Nutzem und dient den Menschen heutzutage hauptsächlich zur Herstellung von Kork. Das Gebiet wird auch als Jagdrevier und zum Sammeln von allerlei Heilpflanzen oder Pilzen genutzt.
Die immensen Korkwälder des Naturparks Los Alcornocales sind weltweit unter den grössten. Weitere vorkommende Arten sind Johannisbrotbäume, Rhododendrenn, wilde Olivenbäume und Eschen.
In dieser andalusischen Region herrscht typisches Mittelmeerklima vor, wobei die Temperaturen aufgrund der Nähe des Meeres relativ mild sind, und zwar das ganze Jahr über. Der Westwind, der sogenannte Levante, bringt hier im Vergleich zu anderen südspanischen Gebieten viel mehr Regen. Genauso wie im naheliegende Naturreservat Grazalema liegt die Niederschlagsmenge im Naturpark Los Alcornocales ganz eindeutig über dem Durchschnitt, was vor allem auf die vom Atlantik kommenden feuchten Winde zurückzuführen ist.
Cortes de la Frontera ist die einzige Ortschaft des Naturparks, die zur Provinz Malaga gehört. Die restlichen Orte, die zu Los Alcornocales gehören, sind Alcalá de los Gazules, Algar, Algeciras, Arcos de la Frontera, Benaocaz, Benalup-Casas Viejas, Castellar de la Frontera, El Bosque, Jerez de la Frontera, Jimena de la Frontera, Los Barrios, Medina-Sidonia, Prado del Rey, San José del Valle, Tarifa und Ubrique; allesamt gehören zur Provinz Cadiz.
Das Informationszentrum des Naturparks los Alcornocales befindet sich in Alcalá de los Gazules, ein typisches andalusisches Dorf mit weiß getünchten Häuserfassaden und engen Gassen. Der Ort liegt an der A381, die von Los Barrios nach Jerez de la Frontera führt. Im Gegensatz zur Costa del Sol besteht im andalusichen Landesinneren eine eher geringe Anzahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Viel Ortschaften verfügen höchstens über Gästezimmer oder einige wenige Pensionen.
Das Dorf Benalup liegt südlich von Alcalá und wurde bekannt, da in einer nahegelegenen Höhle, der Cuevas del Tajo de las Figueras, Gräber und Gemälde aus der Jungsteinzeit entdeckt wurden.
Jimena de la Frontera befindet sich knapp 40 KM landeinwärts. Dieser Ort ist sehr gepflegt; die gepflasterten Gassen und die typische andalusische Bauweise mit eindeutig maurischen Einflüssen sind sehr gut erhalten. Von den Überresten der maurischen Festung aus hat man einen umwerfenden Blick auf die gesamte Umgebung.
Eines der schönsten Städtchen der Gegend ist Vejer de la Frontera. Die Araber wählten diesen Ort eindeutig aufgrund seiner äusserst günstigen strategischen Lage, nämlich hoch über dem Fluss Barbate, um sich hier niederzulassen. Von hier aus konnte die gesamte Umgebung kontrolliert werden. Das Dorf besteht hauptsächlich aus andalusischen Innenhöfen, die über und über mit Blumen geschmückt sind. Romantische kleine Plätze sind über gepflasterten Gassen miteinander verbunden. Sicherlich einer der schönsten Plätze der gesamten Provinz ist Plaza de España, verziert mit Palmen und Brunnen. Innerhalb der Altstadt von Vejer ist es sehr schwierig, einen Parkplatz zu finden. Lassen Sie das Auto am besten vor dem Torbogen, der den Zugang zur Altstadt bildet.
Nördlich von Vejer de la Frontera liegt Medina Sidonia, eine mittelalterliche Kleinstadt. Obwohl der Ort geschichtlich gesehen für Spanien eine wichtige Rolle spielte, ist er relativ unbekannt. Wahrscheinlich wurde aus diesem Grund ein Grossteil der mittelalterlichen Architektur beibDas Angebot ehalten.
Der Naturparks ist geeignet zum Wandern, Bergsteigen oder Klettern. Weitere Outdoor-Aktivitäten, die ausgeübt werden können, sind Jagen, Angeln, Reiten, Kanufahren oder Radfahren.
An der Atlantiküste, nur eine kurze Fahrt vom Naturpark Los Alcornocales entfernt, liegen Conil de la Frontera und Tarifa. Hier kommen Wassersportler ganz auf ihre Kosten: Segeln, Kitesurf, Windsurf oder Tauchen. Zudem zieht dieses Gebiet Naturliebhaber und Vogelbeobachter scharenweise an, denn die Strasse von Gibraltar ist eine wichtige Zwischenstation der Zugvögel, darunter 18 Greifvögelarten, auf ihrem Weg von Europa nach Afrika.